Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) verlangt mehr ambulante Operationen und unterstützt damit eine langjährige Forderung des Verbandes von operativ und anästhesiologisch tätigen niedergelassenen Fachärzten in Deutschland (LAOH). Der LAOH fordert eine Arbeitsteilung zwischen Kliniken und ambulanten Operateuren.
In einem Sondergutachten stellte der SVR fest, dass sich in Deutschland die Zahl ambulanter Operationen in Krankenhäusern seit 2002 zwar verdreifacht habe, allerdings werde noch immer viel weniger ambulant operiert, als in anderen Ländern. So würden in den USA 84 und in Dänemark 73 Prozent aller Leistenbrüche ambulant operiert, in Deutschland dagegen nur sechs Prozent. Ginge es nach den Sachverständigen, so würde künftig mehr ambulant operiert.
Diese Auffassung vertreten schon seit langem die im LAOH zusammengeschlossenen ambulanten Operateure und Anästhesisten. Allerdings sei eine Arbeitsteilung zwischen Kliniken und ambulanten Operateuren der richtige Weg zu mehr Patientensicherheit und Wirtschaftlichkeit. Immer mehr Operationen – so auch die genannten Leistenbrüche – seien in bestens ausgestatteten ambulanten OP-Zentren niedergelassener Ärzte möglich. Dort sei nachgewiesenermaßen auch das Infektionsrisiko geringer, als im Krankenhaus. „Nicht ohne Grund hat die Bundesregierung die Deckelung der Anzahl außerbudgetärer ambulanter Operationen von niedergelassenen Ärzten im Januar wieder aufgehoben“, so der Erste Vorsitzende des LAOH, Dr. Thomas Wiederspahn-Wilz
Nach dem Sondergutachten des SVR sollte die Bundesregierung jetzt den logischen nächsten Schritt tun und das ambulante Operieren nachhaltig fördern, verlangte Dr. Wiederspahn-Wilz. Dies sei vor allem durch mehr Direktverträge zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenkassen möglich, der sogenannten „Integrierten Versorgung“. In Hessen gibt es zahlreiche solcher Verträge mit Krankenkassen, die auch den Patienten viele Vorteile bieten. Die Politik müsse die Integrierte Versorgung verstärkt fördern.
Hier können Sie die Pressemitteilung des LAOH als PDF downloaden.
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